Die 7 Tipps der FEI für erfolgreiches Abreiten vor der Prüfung

Der Abreiteplatz kann der schwierigste Teil einer Prüfung sein. Er kann oft sogar zum Chaosplatz werden. Andererseits wissen wir alle, dass so manches Turnier auf dem Abreiteplatz gewonnen wird. Die Federation Equestre Internationale, die FEI, hat jetzt ihre sieben wichtigsten Tipps formuliert, wie man sich optimal auf eine Prüfung vorbereitet:

  • Übe gemeinsames Reiten mit anderen Pferden schon zu Hause

Wenn man das Springen zu Hause immer nur allein auf einem ruhigen Platz ohne Ablenkung trainiert, wird dein Pferd es extrem schwer finden, sich auf einem überfüllten Abreiteplatz zu beherrschen. Sogar Pferde, die schon jahrelang auf Turnieren gestartet sind, können davon profitieren, häufiger in einer Gruppe zu trainieren. Wenn dein Pferd zickig und aufgeregt auf andere Pferde reagiert, lass dich nicht anstecken. Denn es ist ein Zeichen, dass du häufiger so etwas üben musst.

  • Sei frühzeitig vor Ort

Es gibt nichts Schlimmeres, als zu spät zu einem Turnier zu kommen, dich in den Sattel zu werfen und zum Abreiteplatz zu galoppieren – für eine Fünf-Minuten-Jagd außen herum, ehe es in den Parcours geht. Es bringt dich nicht nur automatisch in eine schlechte mentale Verfassung, sondern bedeutet auch, dass du dir und deinem Pferd nicht die beste mögliche Chance gegeben hast.

  • Finde heraus, was deinem Pferd gut tut

Einige Pferde brauchen beim Aufwärmen relativ schnell einen munteren Trab mit viel Biegen und Dehnen, um ihre Aufmerksamkeit auf ihren Reiter zu fokussieren und Ablenkungen auszublenden. Andere Pferde wollen erst einmal 15 Minuten Schritt gehen, bevor man von ihnen verlangen kann, einen Gang höher zu schalten, ohne zu frisch zu werden. Einige brauchen noch einen Sprung vor dem Hineinreiten, für andere ist es besser, sie lieber eine Stunde am Rande des Turniers stehen zu lassen, bevor du aufsteigst. All dies muss man ausprobieren, aber du solltest eine klare Vorstellung haben, was funktioniert – indem du die Persönlichkeit deines Pferdes kennst und deine täglichen Aktivitäten mit ihm in Betracht ziehst.

  • Wärm dein Pferd beim Turnier auf, wie du es auch zu Hause machst

Wenn du normalerweise dein Pferd am langen Zügel anreitest, dann mach es beim Turnier, soweit wie möglich, ebenso, statt sofort die Zügel zu verkürzen und mit den Schenkeln den Trab zu forcieren. Natürlich ist die Situation beim Turnier etwas anders, aber wenn du weißt, was funktioniert, dann mach es auch auf dem Turnier so, mit vielleicht ein paar Modifikationen. Es kann helfen, eine Warm-Up-Routine schon zu Hause zu entwickeln.

  • Sei rücksichtsvoll

Lern die Bahn-Regeln in deinem Land und deiner Region. In vielen Ländern gilt, mit der linken Seite an der linken Seite des anderen vorbei zu reiten. Wenn das die Regel ist, versuche nicht, irgendjemanden an seiner rechten Seite zu passieren, weil es gerade einfacher zu sein scheint. Wenn einer auf dem Zirkel reitet, dann solltest du natürlich nicht seinen Zirkel kreuzen, um links an links vorbei zu reiten. Wenn du Schritt gehst, solltest du generell auf dem zweiten Hufschlag bleiben, um schnelleren Reitern zu ermöglichen, an dir vorbei zu traben oder zu galoppieren. Und vergiss die rote Schleife im Schweif nicht, wenn dein Pferd leicht ausschlägt. Aber selbst wenn ein Pferd keine Schleife trägt, denk daran: Selbst ein normalerweise freundliches Pferd kann ausschlagen, wenn ein anderes zu dicht aufreitet oder zu nah herankommt. Halte einen Sicherheitsabstand zu anderen Pferden ein.

  • Verausgabt euch nicht beim Aufwärmen

Zu viele Reiter kommen auf den Abreiteplatz, fangen mit guter Bodenarbeit an und lassen ihr Pferd dann unzählige Male über die Hindernisse in allen möglichen Höhen und Varianten springen. Aber wenn du dein Pferd sicher an den Hilfen hast, es sich wohl fühlt und ausreichend durch Aufwärmen gegen Verletzungen geschützt ist, dann solltest du nicht auf dem Abreiteplatz so hart arbeiten, dass nichts mehr im Tank übrig ist für den Parcours. Für erfahrene Pferde sind fünf oder sechs Sprünge auf dem Abreiteplatz mehr als genug. Denk immer daran: dein Pferd lernt nichts Neues in der kurzen Zeit auf dem Abreiteplatz, bevor ihr startet! Also gibt es keinen Grund, praktisch einen ganzen Parcours dort zu springen oder jeden Sprung fünfmal zu probieren, ehe du einreitest.

  • Nimm dir ein paar Minuten, dich auf dich selbst zu konzentrieren, ehe du einreitest

Guck dir einfach ein, zwei Runden an und vergewissere dich, dass du den Parcours sicher im Kopf hast. Nimm dir eine Minute zu entspannen, beruhige dich und vergewissere dich deines positiven Gefühls, bevor du mit Spaß einreitest, bereit die Richter und Zuschauer zu beeindrucken!

Fünf Gründe, warum Reiten vor Depressionen schützt

Studien belegen es: Licht und Bewegung können depressiven Verstimmungen vorbeugen. Müssten wir Reiter dementsprechend nicht weniger anfällig sein?

 

„Ja, für bestimmte Formen der Depression kann ich mir das schon vorstellen“, meint Professor Dr. Detlef Dietrich, Ärztlicher Direktor und Leitender Arzt der Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie an der Burghof-Klinik in Rinteln. „Es gibt allgemein einige schützende Faktoren vor Depressionen, von denen wir wissen,“ erklärt er. Fünf Gründe könnten dafür sprechen, dass Reiten eine super Prävention ist:

1. Regelmäßige Bewegung!

„Man weiß, dass Sport prophylaktisch gegen Depressionen wirken kann. Wer seinen Körper fit hält, fördert auch einen gesunden Geist“, sagt Dr. Dietrich. „Das Gehirn wird besser durchblutet, man fühlt sich aktiv und zufrieden.“

2. Licht, Vitamin D und Sauerstoff!

„Besonders in der dunklen Jahreszeit bleiben viele nur im Haus. Das wirkt sich auf die Stimmung aus“, beschreibt der Experte. Reitern passiert das eher selten. Am besten ist, wenn man bei Tageslicht im Gelände oder auf dem Platz reitet. Wer nur abends in den Stall kommt, sollte in seiner Mittagspause etwas Licht tanken.

3. Eine feste Struktur!

Das Pferd braucht tägliche Zuwendung und Bewegung. „Der Reiter ist verpflichtet, in den Stall zu fahren, sich um das Tier zu kümmern und kann nicht einfach auf dem Sofa sitzen bleiben“, so Dietrich. Das bringt den Kreislauf in Schwung und verhindert Lethargie. So eklig das Wetter auch manchmal ist, kneifen gilt nicht.

4. Soziale Kontakte!

Selten ist man ganz alleine im Stall oder in der Reithalle. Das Treffen Gleichgesinnter macht Spaß und hebt die Stimmung.

5. Körperkontakt!

„Er ist wichtig für das allgemeine Wohlbefinden des Menschen“, betont der Facharzt. Beim Reiten besteht die besondere Situation, dass dieser Sport nur gemeinsam und im direkten Kontakt mit dem Lebewesen Pferd ausgeübt werden kann. Dies und die positive Resonanz des Pferdes fördern Glücksgefühle. Die emotionale Bindung zum Tier ist sprichwörtlich die beste Medizin.

Video: Die Trense richtig verschnallen…

 

…das A und O für ein zufriedenes Pferd.

Wie finde ich das passende Gebiss für das Maul meines Pferdes? Im letzten Teil der FN-Filmreihe geht es um die richtige Verschnallung der Gebisse. Wie die verschiedenen Gebisse in verschiedenen Reithalftern verschnallt werden, damit sie auch richtig wirken können, zeigt Heiko Schmidt-Sentek. Der Experte der Firma Sprenger erklärt in der siebenteiligen Serie „Das passende Gebiss“ auch die anatomischen Bedingungen, wie man die richtige Dicke und Weite des Gebisses für das eigene Pferd bestimmt, welche Materialien es gibt und wie die unterschiedlichen Mundstücke und Seitenteile wirken.

 

Landtag beschließt Verbot der Pferdesteuer

Pferdehalter in Schleswig-Holstein können aufatmen

Kiel (fn-press). Im Oktober 2017 hatte es sich bereits abgezeichnet, nun dürfen die Pferdehalter in Schleswig-Holstein ganz offiziell jubeln: Der Landtag des nördlichsten Bundeslandes hat am Freitag eine Änderung des Kommunalabgabengesetzes beschlossen. Das bedeutet, dass Gemeinden keine Pferdesteuer erheben dürfen. Diese Entscheidung betrifft unmittelbar die Einwohner Tangstedts, das im vergangenen Jahr die Einführung einer solchen Steuer beschlossen hatte.

„Das ist ein Meilenstein im bundesweiten Kampf gegen die Pferdesteuer und ein großer Erfolg für alle Pferdesportler und -züchter. Wir freuen uns sehr, dass die Landesregierung in Schleswig-Holstein ihr Wahlversprechen mit Nachdruck verfolgt und so schnell umgesetzt hat“, sagte Soenke Lauterbach, Generalsekretär der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V. (FN).
Dieter Medow, FN-Vizepräsident und Vorsitzender des Pferdesportverbandes Schleswig-Holstein e.V., hob die Bedeutung des Schulterschlusses zwischen den Pferdesportverbänden und den Pferdefreunden vor Ort hervor: „Ohne den unermüdlichen Einsatz der betroffenen Tangstedter, die zahlreiche Aktionen und Demonstrationen organisiert haben, ohne das Führen unzähliger Einzelgespräche sowie Sitzungsbesuche, wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen. Es hat sich wieder einmal gezeigt, wie viel man mit gemeinsamer Anstrengung erreichen kann. Unser großer Dank gilt deshalb allen, die sich mit so großem Engagement für das Verbot der Pferdesteuer in Schleswig-Holstein eingesetzt haben und das in anderen Bundesländern weiterhin tun.“

Die Gemeinde Tangstedt hatte die Pferdesteuer im Juni 2017 trotz großer Proteste der örtlichen Pferdehalter und -sportler eingeführt. Zeitgleich kündigte die Landesregierung aus CDU, Grünen und FDP an, dies kippen zu wollen und brachte im Juli einen Entwurf zur Änderung des Kommunalabgabengesetzes auf den Weg. Der Innen- und Rechtsausschuss beschäftigte sich in den vergangenen Monaten eingehend damit, ehe der Gesetzentwurf am heutigen Freitag dem Landtag zur Abstimmung vorgelegt wurde. Die Abgeordneten stimmten mit großer Mehrheit dafür. Bereits in der ersten Lesung des Gesetzentwurfes im Oktober 2017 hatten die Abgeordneten zahlreiche Argumente für ein Verbot der Pferdesteuer aufgezählt. Unter anderem führten sie an, dass die Gruppe der Pferdehalter nicht willkürlich herausgepickt werden dürfe, um die maroden Haushalte der Gemeinden zu sanieren. Außerdem würde die Steuer die Ausübung des Pferdesports, der positiven Einfluss auf Jugendarbeit, Tourismus und Landwirtschaft habe, erheblich einschränken.

Seit Jahren setzen sich die FN und ihre Mitgliedsverbände gemeinsam mit lokalen Interessenvertretern und weiteren regionalen Ebenen des organisierten Pferdesports in den Gemeinden gegen die Pferdesteuer ein. Rund 24.000 Aktive führen seit 2011 unter Federführung des Aktionsbündnisses Pro Pferd jeden Tag im gesamten Bundesgebiet Gespräche auf unterschiedlichen politischen Ebenen, leisten Aufklärungsarbeit, unterstützen und initiieren Vor-Ort-Aktionen, sobald das Thema Pferdesteuer von den Kommunen auf die Agenda von Gemeinderatssitzungen gesetzt wird. jbc

Pferd-aktuell.de

Gesundheitsrisiko Heu?

Gesundheitsrisiko Heu? Warum die Heuqualität immer häufiger schwächelt

Husten, Koliken, Vergiftungen: Immer wieder erkranken oder verenden Pferde, weil ihr Heu verdorben war. Wir gehen der Frage auf den Grund, warum die Qualität des wichtigsten Grundfutters häufig zu wünschen übrig lässt.

Der Fall war an Dramatik kaum zu überbieten: Zehn „vergiftete“ Pferde in Andau gaben wochenlang Rätsel auf, welch kranker Geist zu einer solch grausamen Tat fähig ist. Und warum. Die Pferde hatten unter starken Koliken gelitten und waren an die Universitätsklinik in Wien eingeliefert worden, ein Pferd überlebte den Darmstillstand nicht, ein weiteres musste nach der Operation euthanasiert werde. Der ideelle und materielle Schaden war beträchtlich. Die Kriminalpolizei ermittelte, das Futter wurde auf toxische Substanzen analysiert, die Organe der verstorbenen Pferde untersucht. Ergebnislos. Schließlich fand die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) den Täter: Schuld war das Heu gewesen. Oder korrekter: die Hefe und Schimmelpilze, die in den Heuproben in einer solchen Menge gefunden wurden, dass das Heu als Futter ungeeignet gewesen war.
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