Dominique Schott und Cristallino sind Landesmeister

Schöner Bericht in der hiesigen RHEINPLZ

Dominique Schott aus Tiefenthal bescheinigt ihrem Springpferd Cristallino Potenzial.
Dominique Schott aus Tiefenthal bescheinigt ihrem Springpferd Cristallino Potenzial.Foto: Benndorf

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Anja Benndorf 01.08.2022 – 16:44 UhrLesezeit: 3 Minuten

Dominique Schott und Cristallino sind ein tolles Paar: Die Reiterin aus Tiefenthal und der Schimmel aus Kaiserslautern sind gerade Landesmeister im Springen geworden. In allen Prüfungen blieben sie strafpunktfrei.

Jetzt ziert ein weiterer Pokal die große Vitrine im Reiterstübchen des Hofs Hohe Birken in Tiefenthal: Dominique Schott, die Tochter der Betreiber, hat bei den Landesmeisterschaften im LM-Masters-Springen der Amateure in Framersheim den Titel ergattert. „Dazu gab es unter anderem noch ein kleines Preisgeld, etliche Schleifchen, eine Magnumflasche Sekt und eine Decke“, erzählt die 32-Jährige und lacht.

2004 hat die Reiterin ihre ersten Prüfungen auf Landesebene absolviert und war damals auch gleich erfolgreich. Die besondere Herausforderung so eines Turniers sei es, dass das gesamte Wochenende zähle und man drei Tage hintereinander sehr gute Leistungen bringen müsse. „Das bedarf auch einer gewissen Nervenstärke“, sagt die gebürtige Ludwigshafenerin, die für den RFV Zeiskam angetreten ist.

Training auf eigener Anlage

Die Verbindung zu dem Verein in Zeiskam sei entstanden, weil sie in Mutterstadt aufgewachsen ist und die Pferde in Lustadt (Kreis Germersheim) untergestellt waren. Nachdem ihre Familie 2012 in Tiefenthal den Hof Hohe Birken, einen Zucht- und Pensionsstall mit Futter- und Zubehörhandel, gebaut und eröffnet hatte, ist die Entfernung nach Zeiskam recht groß. Aber das spiele keine Rolle, weil sie auf der eigenen Anlage trainieren könne. Über die Sommermonate seien Übungsstunden auf dem Reitplatz entbehrlich, erklärt sie: „Da müssen Cristallino und ich uns nicht gezielt auf die Turniere vorbereiten. Die Teilnahme an den Wettbewerben reicht als Training vollkommen aus.“ Außerhalb der Saison sehe das anders aus.

„Im Winter absolvieren wir regelmäßig Parcours und springen. Außerdem machen wir eine Art Gymnastik“, berichtet Schott von Übungen ohne Geräte. Da werden das seitwärts Gehen und Wendungen geübt, oder aber es wird mit Trabstangen beziehungsweise Cavalettis (niedrigen Hindernissen) trainiert. Um fit zu bleiben, sei Abwechslung wichtig. Monotones Durchspielen gleichartiger Bewegungsabläufe wäre kontraproduktiv, auch für den Kopf des Pferdes, sagt die Landesmeisterin. Ein Geländeausritt oder mal ein Tag Freizeit auf der Koppel, wo das Tier nach Herzenslust bocken und sich wälzen kann, seien ebenfalls notwendig.

Eltern aktive Springreiter

Die 32-Jährige ist quasi im Stall und auf der Weide groß geworden. Ihre Eltern, Eduard und Cornelia Schott, waren aktive Springreiter. Zahlreiche Trophäen brachten sie von den Turnieren mit. „Ich bin immer mit Papa und Mama zu den Wettkämpfen gefahren und habe dort dann jeweils an Prüfungen für Kinder teilgenommen“, erläutert die Architektin.

Schon als Dreijährige habe sie erste Reit-Erfahrungen gesammelt. Mit sechs Lenzen erlebte sie ihren ersten Cup in der Führzügelklasse auf ihrem Pony Garfield, das heute mit 30 Jahren mit der Stute einer Freundin sein Rentnerdasein auf der Koppel genießt. „Als ich neun oder zehn war, habe ich mit dem Springreiten begonnen. Die Hürden waren damals etwa 50 Zentimeter hoch“, blickt die aktuelle Landesmeisterin zurück. Dominique Schott liebt die auf nonverbale Kommunikation basierende Teamarbeit mit dem Vierbeiner in der Natur. Auf dem Pferderücken könne sie „so richtig abschalten“.

Ziel: Beständig erfolgreich sein

In ihrer Jugend war Schott, die Dressurreiten „langweilig“ findet, auf internationalen Wettkämpfen in der S-Klasse („s“ steht für schwer) erfolgreich, unter anderem auf Champion. Heute ist der 21-jährige Wallach ein Lehrpferd. „Ich hatte immer meine eigenen Reittiere“, erzählt die Wahl-Tiefenthalerin. Da diese oft aus der eigenen Zucht stammten und von ihr eingeritten wurden, „war ich nie durchgängig in der Leistungsstufe S“.

Der zwölfjährige Cristallino, der einer befreundeten Familie aus Kaiserslautern gehört, habe Potenzial. Aktuell trete sie mit ihm auf Turnieren jedoch nur in der Kategorie mittelschwer mit Hindernissen bis 1,35 Metern Höhe an. Schotts sportliches Ziel sei es, „beständig erfolgreich zu sein“, aber es müsse Spaß machen und sich in ihren Berufsalltag integrieren lassen. „Ich möchte gern zurück in die S-Klasse, aber ich habe nicht so viel Zeit und auch keinen Druck, weil ich den Sport nicht professionell betreibe.“