Prävention gegen Herpes (EHV)
Coronavirus – Auswirkungen auf den Pferdesport in Rheinland-Pfalz UPDATE 24.11.

28. CoBeLVO – für immunisierte Personen ändert sich im Pferdesport nichts
Wie bereits am Montag angekündigt, setzt die 28. CoBeLVO, die gestern Abend veröffentlicht wurde und ab heute gilt, den „Lockdown für Ungeimpfte“ weitgehend um.

Was bedeutet das für unsere Vereine und Pferdebetriebe sowie den Trainingsbetrieb?
Grundsätzlich gelten für „Reiterhöfe, Reitschulen, Reiten“ weiterhin die Regelungen für den Sport. Hier sind Training und Wettkampf in Amateur-und Freizeitsport in allen öffentlichen und privaten gedeckten Sportanlagen (Innenbereich) zulässig, wenn bei der Sportausübung ausschließlich geimpfte, genesene oder diesen gleichgestellte Personen teilnehmen.
Dabei sind Kinder bis einschließlich 12 Jahre und drei Monate Geimpften/Genesenen gleichgestellt. Minderjährige können auch am Sport teilnehmen, wenn sie einen negativen Test (auch Selbsttest unter Aufsicht), der nicht älter ist als 24 h, nachweisen.
In der Vergangenheit wurden als gedeckte Sportanlagen auch solche definiert, die nur teilweise geschlossen sind, also z.B. Hallen mit offenen Seiten/Windnetzen etc.. Unsere Auffassung und Forderung, die durch eine Untersuchung des Max-Planck-Instituts unterstützt wird, dass Reithallen hinsichtlich Aerosolverteilung und Ansteckungsgefahr mit den Bedingungen im Freien vergleichbar sind, hat keinen Einzug in die Verordnung gehalten.
Für Veranstaltungen im Innenbereich gilt ebenso: nur für immunisierte Personen, mit entsprechenden Ausnahmen für Kinder bzw. Jugendliche.
Besonderheiten für die Versorgung von Tieren, die in der Vergangenheit in den FAQ der Landesregierung aufgeführt waren, sind bisher nicht veröffentlicht. Grundsätzlich stünden jegliche Ausnahmen dem Ziel entgegen, Impfanreize zu setzen und die Impfquote zu erhöhen.
Die Notwendigkeit der Versorgung durch Tierarzt, Hufschmied, Sattler etc. fällt nicht unter die Regelungen für den Sport, hier greift also die seit heute im Bundesinfektionsschutzgesetz festgehaltene Regelung zu „3G“ am Arbeitsplatz.
Für die Sportausübung bzw. Sportanlagen im Freien gibt es in der 28. CoBeLVO keine Einschränkungen.
Die Verordnung hat eine Gültigkeit bis zum 15. Dezember. Sollte bis dahin die landesweite Hospitalisierungs-Inzidenz über 6 (bzw. 9) steigen oder wieder unter 3 sinken, wird eine neue Verordnung veröffentlicht.
Sobald wir neue Informationen oder Klarstellungen haben, werden sie hier veröffentlicht.
Die Suche nach dem Ursprung der domestizierten Pferde ist beendet

Von Rebecca DzombakVeröffentlicht am 25. Okt. 2021, 12:06 MESZ, Aktualisiert am 25. Okt. 2021, 13:38 MESZ
Vor ungefähr 4.200 Jahren begannen Menschen, Pferde zu züchten und als Nutztiere zu halten. Das Pferd machte es möglich, weite Strecken zurückzulegen und ganz Europa und Asien zu bereisen – doch aus welcher Region stammte es ursprünglich?
Schon vor Tausenden Jahren spielten Pferde in den Kulturen der Menschen eine wortwörtlich tragende Rolle. Doch sie waren nicht nur Transportmittel, mit denen sich weite Strecken bewältigen ließen, sondern kamen auch bei der Feldarbeit zum Einsatz und verschafften Kriegern im Kampf einen immensen Vorteil. Trotz der wichtigen Stellung der Tiere in der Menschheitsgeschichte gab es in Bezug auf sie aber immer eine Frage, die selbst Experten bisher nie abschließend klären konnten: Woher stammen die domestizierten Pferde?
Nachdem nun hundert Wissenschaftler auf zwei Kontinenten das Thema erneut intensiv erforscht haben, gibt es endlich eine Antwort: Die Urahnen der modernen Pferde haben ihre Wurzeln im Süden Russlands.
Von drei Ursprungsorten – Anatolien, Iberien und die Steppen des westlichen Eurasiens – liefert ihre Arbeit deutliche Hinweise darauf, dass es die Steppen des westlichen Eurasiens sind, die das moderne domestizierte Pferd, Equus caballus, hervorgebracht haben.
Ludovic Orlando ist Molekulararchäologe an der französischen Université Paul Sabatier in Toulouse und Leiter der Studie, die in der Zeitschrift Nature erschienen ist. Mit seinen Kollegen hat er nun Genome von Ur-Pferden auf Basis mehrerer Skelette fossiler Pferde nachgebaut, die von Portugal bis in die Mongolei an verschiedenen Orten der Welt gefunden wurden.
Dabei stach eine Region im Süden Russlands – dort, wo Wolga und Don sich am nächsten kommen – besonders hervor. In diesem Gebiet, in dem traditionell Viehzucht betrieben wird, wurden bereits vor Jahren indirekte archäologische Hinweise auf die Domestizierung von Pferden gefunden. Die Ergebnisse der neuen DNA-Untersuchungen können jetzt jedoch belegen, dass die modernen Pferde von Vorfahren abstammen, die vor 4.700 bis 4.200 Jahren in dieser Gegend gelebt haben.
Die Menschen, die damals in der Wolga-Don-Region Pferde züchteten, nahmen die Tiere bei ihren Wanderungen in andere Teile Eurasiens mit. Auf diese Weise verbreitete sich die neue Pferdeart rasant: von Westeuropa bis nach Ostasien und darüber hinaus.
„Das war kein Prozess, der sich langsam über Tausende von Jahren entwickelt hat”, erklärt Ludovico Orlando. „Es geschah quasi über Nacht.”
„Die schnelle Verbreitung verdrängte andere Pferdearten aus Eurasien“, sagt er. Das moderne Pferd, das wir heute kennen „hat sich durchgesetzt. Wir sehen es heute überall. Seine ursprünglichen Verwandten sind die Verlierer dieser Geschichte.“
Besseres Pferd? Zucht und Zähmung
Die Menschen domestizierten vermutlich schon während der europäischen und asiatischen Bronzezeit vor 5.000 bis 4.200 Jahren Pferde. Der Vorgänger von E. caballus war ein kleingewachsenes, pferdeähnliches Tier, das im Eozän – das vor ungefähr 56 Millionen Jahren begann und vor 33,9 Millionen Jahren ins Oligozän überging – auf den Wiesen Nordamerikas graste. Nach Asien und Europa kam es während der letzten Eiszeit über die Beringia, die Landbrücke zwischen Eurasien und Amerika.
Archäologische und Historische Aufzeichnungen deuten auf eine mysteriöse Explosion der Pferdepopulation in Eurasien vor etwa 4.200 Jahren hin. Diese stand möglicherweise mit einer Ausweitung der Grasflächen und damit des Lebensraums der Pferde aufgrund des Klimawandels in Verbindung. Möglicherweise begannen aber auch Menschen an verschiedenen Orten gleichzeitig damit, eigene Herden zu züchten – oder aber, alle domestizierten Pferde hatten denselben Ursprung.
Um diese Fragen grundlegend klären zu können, war auf dem Gebiet der DNA-Analyse von fossilen Überresten wie beispielsweise Knochen und Haaren eine technologische Weiterentwicklung nötig, die erst in den vergangenen zehn Jahren stattgefunden hat. Der aktuelle technische Stand gab Ludovico Orlando und seinen Kollegen nun jedoch die richtigen Werkzeuge an die Hand, um ihre Untersuchungen erfolgreich abschließen zu können.
Geeignetes Forschungsmaterial fanden die Wissenschaftler in Museen und den Sammlungen von archäologischen Fundstellen. Die zusammengetragenen Überreste von Pferden aus ganz Europa und Zentralasien bildeten die Grundlage für die Rekonstruktion von insgesamt 273 individuellen Genomen. Indem sie den gesamten Aufbau der Genome unter Berücksichtigung der Zeit, aus der sie stammten, und der Orte, an denen sie gefunden wurden, miteinander verglichen, konnten sie nachvollziehen, wie sich der Genpool der Pferde entwickelt hat.
Galerie: Indianer – Das Volk der Pferde

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Es zeigte sich, dass noch vor ungefähr 5.000 Jahren unter den domestizierten Pferden eine große genetische Vielfalt bestand. Diese nahm jedoch stark ab, als die Menschen damit begannen – basierend auf Eigenschaften wie Ausdauer, Folgsamkeit und Kraft – bestimmte Tiere für die Zucht auszuwählen. Diese Auslese brachte die Pferde hervor, die wir heute kennen.
Die Studie „liefert endlich die bisher fehlenden Beweise dafür, dass die Pferde innerhalb des relevanten Zeitrahmens in der vermuteten Region gelebt haben“, sagt Vera Warmuth, Biologin an der Ludwig-Maximilian-Universität in München. Die von ihr erstellten Modelle identifizierten vor mehr als einem Jahrzehnt das Wolga-Don-Pferd als möglichen Urahnen der modernen Pferde. „Wir kamen damals zu dem Schluss, dass sich die Pferde von dieser Region aus stark verbreitet haben. Die neue Studie stützt diese Annahme“, sagt sie.
Tausendjährige Beziehung
Laut Kate Kanne, Archäologin an der University of Exeter in England, die an der Studie nicht mitgearbeitet hat, könnten eurasische Gemeinschaften, die mit dem Wolga-Don-Pferd bereits vertraut waren, seine Verbreitung beschleunigt haben.

Asturien ist die Heimat mehrerer Höhlen mit paläolithischer Felsenkunst, darunter Tito Bustillo mit markanten Bildern von Pferden, Bisons und Hirschen. Bild Tourismus Asturien/Turismo de Asturias
„Dass der Prozess so schnell verlief, lag daran, dass es bereits die nötige Infrastruktur und zumindest einige Menschen gab, die sich mit der Haltung von Pferden auskannten“, erklärt sie.
Die Entwicklung endete nicht mit der Bronzezeit. Auf dem Rücken der Pferde konnten Menschen weitere Entfernungen zurücklegen als jemals zuvor, was den Handel begünstigte und sowohl zu einem großen Wissensaustausch zwischen verschiedenen Kulturen und Gemeinschaften als auch zu erhöhter Mobilität führte.
„Überall dort, wo Menschen hingingen, brachten sie ihre Pferde mit“, sagt Ludovico Orlando. Er nennt diesen Vorgang „den ersten Versuch einer Globalisierung. Die Welt der Menschen wurde kleiner, weil sie Pferde hatten.“
Einer der frühesten Hinweise auf die Domestizierung von Pferden findet sich bei der Sintaschta-Kultur, die in der Bronzezeit im Süden Russlands ansässig war. Hier fand man fossile Überreste von Pferden neben Rädern, was darauf schließen lässt, dass die Tiere zu Transportzwecken eingesetzt wurden.
Darüber hinaus verläuft die Evolution des menschlichen Genoms in Teilen Eurasiens parallel zu der der Pferde. „Die Evolution des Menschen ist durchwoben von Pferde-DNA“, sagt Kate Kanne. Die Beziehung von Menschen und Pferden „finde ich äußerst interessant. Aus beider DNA kann man auch die Geschichte der jeweils anderen Spezies herauslesen.“
Dieser Artikel wurde ursprünglich in englischer Sprache auf NationalGeographic.com veröffentlicht.
Mal hart, mal zart: 7 Fakten zum Pferdehuf
von Anke Rottmann

Foto: Rottmann Photography (Symbolfoto)
Der Pferdehuf ist wie unsere Füße. Er braucht Pflege und Beachtung, damit er Pferde durchs Leben tragen kann. pferde.de nennt 7 wichtige Fakten zu den „nachwachsenden Schuhen“, die Du kennen solltest.
Sie haben schwer zu tragen, schließlich lastet auf den Hufen das gesamte Pferdegewicht. Dafür muss der Pferdehuf stabil sein. Doch die Hufe haben noch viel mehr Aufgaben…
1. Von wegen hart
Du denkst Hufe sind hart? Irrtum! Er besteht aus verschiedenen Strukturen, die mal hart und mal zart sind. Genauer: Elastisch. Und das ergibt durchaus Sinn: So kann sich der Huf beim Auftreten „verformen“.
Dadurch ist der so genannte Hufmechanismus überhaupt erst möglich: Beim Aufsetzen des Hufes wird der vordere Kronbeinrand nach hinten unten gezogen und die Ballen werden auseinander gedrückt.
Wird der Huf entlastet, zieht sich der Ballen wieder zusammen. Dieser Mechanismus sorgt unter anderem für einen wichtigen Effekt: Er fängt nämlich Erschütterungen ab und wirkt dadurch wie ein Stoßdämpfer.

Foto: pixabay.de/chacha8080 (Symbolbild)
2. Jeder Schritt wird ertastet
Tatsächlich sind Hufe für Pferde ein wichtiger „Sinn“: Treten sie auf, bekommt der Strahl direkten Kontakt zum Boden. Der nimmt Informationen über Bodenbeschaffenheit auf und gibt sie Richtung Sohlenlederhaut weiter. Dort sind Nervenenden, die alle Infos über Unebenheiten dem Kronwulst übermitteln. Die Folge: Sehnen und Bänder werden gestützt – das soll ein Umknicken der Gelenke verhindern. Dabei ist der Huf so „sensibel“, dass ein Pferd genau spürt, wo die Unebenheit ist – vorne, hinten, links oder rechts.
3. Pferdehuf – vier zusätzliche Herzen
Mit jedem Schritt unterstützt das Pferd eine gut funktionierende Durchblutung. Möglich machen das die Hufe, die deshalb auch als vier zusätzliche Herzen des Pferdes genannt werden. Denn: Belastet Dein Pferd den Huf, wird das Blut darin zurück in Richtung Herz gedrückt. Hebt es den Huf, wird durch das Zusammenziehen der Ballen ein Saugeffekt ausgelöst. Das sorgt nicht nur für eine gute Durchblutung der Hufe, sondern wirkt auch auf den gesamten Blutkreislauf. Dazu werden so auch mit jedem Schritt Nährstoffe durch den Pferdekörper transportiert.

Foto: pixabay.de/Free-Fotos (Symbolbild)
4. Regelmäßige Pediküre, bitte!
Die Hornwand des Pferdehufs wächst etwa einen Zentimeter im Monat. Auch Sohlen-, Lamellen- und Strahlhorn wachsen nach. Damit der Huf in Form bleibt, muss das Horn regelmäßig bearbeitet werden. In welchen Abständen der Schmied oder Hufexperte Dein Pferd besuchen sollte, hängt von mehreren Faktoren ab – zum Beispiel dem Hornwachstum und wie stark die Hufe genutzt werden.
Bei beschlagenen Pferden sollte im Schnitt alle sechs bis acht Wochen der Beschlag gewechselt werden. Und auch Barhufer, die im Offenstall leben, brauchen regelmäßige Pediküre. Einige Hufexperten kommen im Sommer alle sechs Wochen, im Winter alle acht Wochen. Der Grund: In der kalten Jahreszeit wächst der Huf langsamer.
Die Pediküre dient nicht nur der Schönheit, sondern auch der Gesundheit. Bei Hufkrankheiten, wie zum Beispiel der Hufrehe, kann dazu ein therapeutischer Beschlag helfen.

Foto: pixabay.de/No-longer-here (Symbolbild)
5. Zehenwinkel – die richtige Stellung für den Pferdehuf
Kaum zu glauben, aber es gibt Fachliteratur, die Normmaße für den Pferdhuf definiert. Dazu gehört auch der so genannte Zehenwinkel. So sollen Vorderhufe einen Zehenwinkel von 45 Grad haben, Hinterhufe einen von 55 Grad. Nur: Diese Norm erfüllen die wenigsten Pferdehufe. Tatsächlich können auch Abweichungen bis zu 15 Grad okay sein. Hier entscheidet nämlich nicht die Fachliteratur, sondern der Einzelfall. Dabei ist zum Beispiel wichtig, dass der Winkel des Hufs mit dem der Fessel übereinstimmt.
6. Huffett, Huföl – oder Wasser?
Diese Frage beantworten die viele Experten eindeutig mit „Wasser marsch!“ Der Grund: Egal, ob Huffett oder Huföl – das Fetten bildet einen Film auf der Hornkapsel, der das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert. Und das ist fatal, denn das Hufhorn braucht für seine Elastizität Feuchtigkeit. Heißt: Wenn Du die Hufe Deines Pferdes ständig fettest, kann im schlimmsten Fall sogar die Hornkapsel austrocknen. Mit Wasser kann der Huf dagegen nicht nur gereinigt werden, sondern auch wichtige Feuchtigkeit aufnehmen.
Wenn Du auf Fett nicht verzichten möchtest: Vorher solltest Du die Hufe mit neutraler Seife waschen, trocknen lassen und danach fetten. Und: Einmal die Woche reicht vollkommen.

Foto: Oliver Goldacker/Pixabay (Symbolbild)
7. Hygiene für einen starken Pferdehuf
Für gesunde Hufe ist vor allem eins wichtig: eine gute Stallhygiene, Heißt: Die Boxen müssen sauber sein, die Einstreu gut. Dazu entscheidet auch das Futter über die Hufqualität. Für gutes Hufhorn brauchen Pferde eine gute und nährstoffreiche Fütterung. So ist zum Beispiel das Vitamin Biotin wichtig für die Bildung von Keratin, es unterstützt den Verhornungsprozess. Festigkeit und Stabilität werden durch Mineralstoffe wie Zink, Mangan, Kupfer, Eisen, Schwefel, Silizium und Calcium gefördert.
Hilft bei Hufproblemen eine Zufütterung von Biotin? Tatsächlich gibt es Studien, nach denen so die Hornqualität verbessert und spröden und rissigen Hufen vorgebeugt wird. Doch wie wirksam dieser Effekt ist – das ist umstritten.
Wenn Du ein bisschen mehr für die Hufe tun möchtest: Um das Hufwachstum zu fördern, kannst Du mit einer weichen Zahnbürste Kronrand und Ballen regelmäßig mit Lorbeeröl massieren. Das fördert auch die Durchblutung.
Bergehalle abgebrannt: 04.06.2021


Tipps für richtiges Anweiden

- Übergang von der Stall- auf die Weidesaison langsam gestalten Die Übergangphase zwischen Stall- und Weidehaltung sollte in der Regel mindestens 2 bis 4 Wochen betragen. Dabei wird in der ersten Woche mit 15 Minuten Grasen begonnen und während der kommenden Wochen langsam gesteigert.
- Während der Umstellung sättigt Heu vor dem Weidegang In der Übergangphase sollte das Pferd vor dem Weidegang ausreichend mit Heu gefüttert werden, damit es sich daran satt fressen kann und nicht mit zu viel Heißhunger auf die Wiese kommt. Dadurch frisst das Pferd weniger gierig das frische Gras. Zur vorab Fütterung eignet sich als Ausgleich am besten rohfaserreiches, eiweißarmes Heu.
- Das Pferd gut beobachten Das Gras im Frühjahr hat einen besonders hohen Eiweißgehalt. Bei einem zu schnellen Übergang von Stall- auf Weidehaltung kann die plötzlich erhöhte Eiweißzufuhr den Stoffwechsel des Pferdes, insbesondere Leber und Nieren, stark belasten. Ein typisches Zeichen für einen Eiweißüberschuss sind angelaufene Pferdebeine, die als Warnsignal ernst genommen werden sollten. Koliken sind bei einer Umstellung nicht selten und können sich durch häufiges Wälzen oder Flehmen oder durch ausbleibendes Äppeln ankündigen. Daher sollte das Anweiden gewissenhaft durchgeführt werden und das Pferd während dieser Zeit aufmerksam beobachtet werden.
- Zu kurzes Gras sollte vermieden werden In der Regel ist kurzes Gras besonders eiweißreich und hat zusätzlich einen erhöhten Fruktangehalt. Eine erhöhte Fruchtzuckeraufnahme des Pferdes kann zu einer Übersäuerung des Milieus im Darm führen, wodurch die nützlichen Darmbakterien absterben. So werden Giftstoffe freigesetzt, die wiederum vom Blut aufgenommen werden und Blutgerinnsel bilden. Eine mögliche Folge ist zum Beispiel akute Hufrehe.
Eine weitere Folge von zu kurzem Gras können geschwollene Ohrspeicheldrüsen sein. Auf kurzen Wiesen, grasen Pferde pausenlos, um satt zu werden und halten den Kopf dauerhaft in tiefer Haltung am Boden. Durch das Kauen wird der Speicherfluss angeregt, das kurze Gras benötigt aber weniger Einspeichelung. Der überflüssige Speichel kann durch die dauerhaft tiefe Kopfhaltung jedoch nicht wie gewohnt abfließen. - Bewegung vor dem Weidegang wirkt Übermut entgegen Jedes Pferd brennt darauf, endlich wieder auf die Wiese zu dürfen. Übermut in Form von Bocksprüngen, Rennen oder Haken Schlagen werden daher beim ersten Weidegang oft gesehen. Wenn das Pferd zum Übermut neigt, empfiehlt es sich, vor dem Weidegang das Pferd zu bewegen zum Beispiel durch Training oder einen Ausritt. Schritt führen oder Longieren bietet sich ebenfalls an, damit zumindest Muskulatur, Sehnen und Gelenke bereits aufgewärmt werden und dadurch weniger verletzungsanfällig sind.
Corona Regelung ab 22.03.2021
